Sonntag, 1. März 2009

Aus- und Weiterbildung wo?

Ob Aus- oder Weiterbildung: Die Zahl der Anbieter von Trainees oder Seminaren für Videojournalisten wächst. Wer sich für eine Ausbildung entscheidet, sollte sich genau überlegen, welches Angebot zu ihm passt. Eine Übersicht.

Der richtige VJ-Kurs heißt: Was will ich damit erreichen?

Am Anfang steht die Frage: Was will ich mit meiner Aus- oder Weiterbildung erreichen? Für wen arbeite ich, in welchem Medium, für welche Formate, fest oder frei? Genauso entscheidend wie das passende Seminar ist der richtige Dozent. Das heißt, arbeitet der Trainer vielleicht auch dem Feld auf dem ich arbeite bzw. arbeiten will? Denn hier gibt es zum Beispiel zwischen Online und klassischem TV große Unterschiede. Eine weitere wichtige Frage: Hat der Dozent genügend praktische Erfahrung? Über gute Dozenten finden sich im Internet viele Referenzen. Schauen Sie sich an, was ihr Trainer vorher schon alles gedreht hat. Entspricht das Ihren Erwartungen? Wichtig ist vor allem auch, welches technische Equipment zum Einsatz kommt. Achten Sie darauf, dass vielleicht auch diese Technik in ihrem Arbeitsalltag verwendet wird.

Die Anbieter: Vom Wochenend-Workshop bis zum Studium

 Die wohl bekannteste VJ-Schule ist die TV-Hauptstadtakademie (www.hauptstadtakademie.de) in Berlin. Neben der Aus- und Weiterbildung im Medienbereich, widmet man sich hier besonders dem Berufsbild des Videojournalisten. Angeboten werden zwei Trainingsprogramme, "BASIC" und "PROFESSIONAL" (Preis: je ab 1.200 Euro) sowie Schnitt- und Interviewtrainings. In beiden Kursen wird viel Wert auf Praxis gelegt. Schon am ersten Tag werden die ersten Filme produziert. Die Ausbildung ist wahlweise an den Standorten in Berlin und Hannover möglich. Zudem werden auch firmeninterne Workshops angeboten. Kooperationspartner sind neben AZ MEDIA und der TVN GROUP auch die Axel-Springer-Akademie und die Hamburg Media School.

 Die Akademie für Publizistik in Hamburg (www.akademie-fuer-publizistik.de) bietet zwei VJ-Kurse an. In "Videojournalist I" lernen die Teilnehmer die Grundlagen für den sicheren Umgang mit Kamera und Schnittsoftware in praktischen Übungen. Preis: 980 Euro für 5 Tage. Der Kurs "Videojournalist II" (980 Euro, 5 Tage) setzt bereits einen routinierten Umgang mit der Technik ist voraus und vertieft die Bild- und Schnittgestaltung.

 Einen 1-Wochen-Kurs bietet das Institut zur Förderung des publizistischen Nachwuchses (www.ifp-kma.de) in München. Für 1500 Euro (einschließlich Übernachtung in Einzelzimmern und Vollpension) lernt man hier die Grundlagen des Videojournalimus'.

 Auch die Öffentlich-rechtlichen bieten mit der Medienakademie (www.ard-zdf-medienakademie.de) Aus- und Weiterbildungen für VJs an. In Hannover und Nürnberg gibt es wahlweise eine Basistraining oder eine "VJ-Vertiefung".

 Unter dem Motto "VJ goes Online - Online goes VJ" bietet die Akademie der Evangelischen Kirche Rheinland in Düsseldorf (www.medienverband.de) einen 3-Tage-Workshop 3-Tage-Workshop an. In diesem Grundkurs  lernen angehende Videoreporter, digital und effizient zu produzieren. Vermittelt werden Basiskenntnisse für die Arbeit als "Allrounder" im Bereich der digitalen Produktion (Organisation von Dreharbeiten, Grundlagen der Kameraführung und Bildgestaltung, Bildsprache und Montage-Regeln, Texten und Schnitt). Kosten: 490 Euro (inkl. Digitalkameras, Laptops mit AVID-Schnittsoftware, Mittagessen und Konferenzbewirtung).

 Die Berliner Journalistenschule (www.berliner-journalisten-schule.de) bietet zwei VJ-Kurse an, eine "Einführung" (3 Tage für 390 Euro) und ein "Intensiv-Training" (17 Tage für 1890 Euro. Außerdem gibt es einen Workshop für Avid Xpress (150 Euro).

 Auch der Meister selbst, VJ-Guru Michael Rosenblum, bietet regelmäßig VJ-Trainings an (www.rosenblum-institute.com) - vom 1-Tages-Schnupperkurs bis zum 3-Wochen-Bootcamp (2600 Euro).

 Die private Berliner Berufsfachschule "L4 - Institut für Digitale Kommunikation" (www.l4-institut.de) hat ein zweijähriges Studium "TV-Producer & Videojournalismus" im Angebot. Danach hat man ein Abschluß mit Diplomzeugnis. Nach den 24 Monaten Vollzeitstudium besteht die Möglichkeit, das dritte Jahr in Dublin mit dem Bachelor of Arts in der Fachrichtung "Journalism and Media" abzuschließen. Ganz am Anfang gibt es ein Auswahlverfahren. Das Studium kostet monatlich 590 Euro. Eine BAföG-Förderung ist möglich.

 Die Akademie der Bayerischen Presse in Kulmbach (www.a-b-p.de) setzt beim einwöchigen Videoreporter-Kurs einen Schwerpunkt auf crossmediales Arbeiten. Vor allem für Freie interessant, die eine Geschichte gleich mehrfach verbreiten wollen. Seminargebühr: 750 Euro ohne Übernachtung.

Die VJ-Schule in Hamburg (www.imbil.de/imbilde/VJ-Schule.html) vermittelt ihren Teilnehmern in einem dreitägigen Seminar alle nötigen Grundkenntnisse, um eigenständig einen VJ-Beitrag zu produzieren. Das Training richtet sich besonders an Zeitungs- und Online-Redakteure, die künftig zusätzliche Videoinhalte für redaktionelle Internetseiten produzieren sollen. Teilnahmegebühren: 590 Euro inklusive Equipment, Kursunterlagen und Pausengetränke.

Private Seminar für VJs gibt Dr. Rolf Breuer. Der einstige WDR-Redakteur setzt vor allem auf Inhalt und Gestaltung. Ein sicherer Umgang mit dem Equipment wird vorausgesetzt. Null-Anfänger sind hier also fehl am Platz. Der Kurs dauert in der Regel zwei Tage.

1 Kommentar:

  1. Eine Ergänzung, die es zum Zeitpunkt, als der Beitrag entstand, noch nicht gab: Seit 2009 bietet die Journalistenakademie in München sowohl berufsbegleitende als auch Vollzeit-Lehrgänge zum Videojournalismus an: berufsbegleitend in neun Monaten http://www.journalistenakademie.de/index.php?p=135 bzw. Vollzeit in sechs Monaten http://www.journalistenakademie.de/index.php?p=127 . Herzliche Grüße, Gabriele Hooffacker

    AntwortenLöschen